AMAZONAS I

Amazonas

Frühmorgens wurden wir im Hotel abgeholt und im Kleinbus zu einem etwas flussabwärts gelegenen Hafen gebracht, wo wir ein kleines Boot bestiegen. Dieses fuhr mit uns den Rio Negro hinunter zu der Stelle, wo er mit dem Solimões zusammenfliesst, dem Encontro das Águas .

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Solimões entspringt weit oben in den Anden, Er führt daher viel Geschiebe und Sand mit, was ihm seine helle Farbe verleiht, die das Sonnenlicht reflektiert. Dadurch kann er sich auch nicht so richtig aufwärmen. Seine Fliessgeschwindigkeit ist auch deutlich grösser, als diejenige des Rio Negro. Das Einzugsgebiet des Rio Negro sind die weiten Urwälder Amazoniens. Daher führt der Fluss viele der zersetzten Pflanzen- (und Tier-) bestandteile mit, die ihn dunkel färben aber auch sauer machen, weshalb es hier praktisch keine Mücken und nur wenige Fische gibt. Die dunkle Farbe und die langsame Fliessgeschwindigkeit lässt ihn schön warm werden. Von den jährlichen Wasserstandsschwankungen profitiert die Landwirtschaft entlang dem Solimões deutlich mehr, als entlang dem Rio Negro.

 

 

 

Es ist nicht verwunderlich, dass sich diese zwei Wässerlein nicht gerne vereinen. So fliessen diese Wasser friedlich nebeneinander über Kilometer Richtung Meer und bilden ein unvergleichliches Naturschauspiel. Wir hingegen bogen rechts ab und fuhren eine Stunde lang den Solimões hinauf bis zu einer Art Hafen, wo wir wieder auf die Strasse wechseln mussten.

 

 

 

 

 

 

 

Auch der Solimões, der zu überschwemmen beginnt, ist eine Wasserstrasse.

 

Eine Art Hafen

 

Von hier holperten wir eine gefühlte Ewigkeit durch die feuchtigkeitsschwangere Landschaft, bis wir den Fluss Juma erreichten, wo es wieder aufs Boot ging.

 

 

 

 

 

 

 

Der Juma River ist ein Nebenfluss des Solimões, ebenfalls crèmefarbig, aber ruhig und beschaulich. Es war schön diese Mäander hoch zu fahren. Die teils steilen Ufer sind gesäumt mit Regenwald, schönen Bäumen auf welchen sich prächtige, uns unbekannte Vögel niedergelassen haben, um sich von dort ins Wasser zu stürzen um zu fischen. Keine Ahnung, wie die da im Trüben fischen!? Wir jedenfalls sahen nur die Delfine, die da und dort aus dem Wasser austauchten, um uns zu begrüssen.

 

 

 

Die Landschaft zeigte sich stellenweise bereits überschwemmt, Zeichen dafür, dass die Regenzeit begonnen hat. Vorbei an schwimmenden, oder auf Stelzen gebauten Häusern erreichten wir nach zwei Stunden unsere Lodge. Plötzlich war sie da, oben auf einer Landzunge stehen die palmblätter bedeckten Hütten auf hohen Stelzen, harmonisch eingefügt in den Urwald.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In der Reception werden wir mit einem exotischen Drink Willkommen geheissen. Über Holzstege geht es zu unserer Unterkunft, der Nummer 20, wie in Lugnorre. Herrlich erhaben liegt diese Hütte über dem Juma River. Welch eine Aussicht! Und die Geräusche des Urwalds!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Aussicht aus unserer Villa

Man fühlt sich willkommen.
kleiner Alligator unter der Terrasse

 

 

 

 

 

 

 

Und dann bekommen wir auch schon den ersten Besuch. Anita mit ihrem Kollegen nimmt es wunder, wer hier wohl eingezogen ist. Sie beschnuppern uns alle, beziehen ein paar Streicheleinheiten und schwupps sind sie wieder in den Bäumen verschwunden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Hallo! Warum seid ihr erst jetzt gekommen?

 

 

 

 

 

 

 

 

andere interessante Dinge
Schwupps und weg!

 

 

 

 

 

 

 

Das Essen wird in einem Gemeinschaftsraum eingenommen. Hier geniesst man nicht nur die leckeren Speisen, sondern auch den Blick auf den Fluss. Jede Gruppe hat einen Tisch, an welchen sich auch der zuständige Guide setzt. So konnten wir jeweils mit Norberto den Tagesablauf besprechen, ihn aber auch mit unseren Fragen löchern.

im Speisesaal ist…
…man aber auch beobachtet.

 

 

 

 

 

 

 

Das war interessant, ist er doch weit oben im Urwald aufgewachsen und kennt sich deshalb im Urwald bestens aus, ein echter Insider. Das Essen war reichhaltig und geprägt von der lokalen Küche. Dazu wurden auch immer Früchte serviert, von denen wir kaum den Namen kannten: Cherimoya, Graviola, Jaca, Jaboticaba, Jenipapo, Cupuaçu etc. Dabei haben wir die Ananas, die verschiedenen Bananen, Pitangas, Kokosnüsse und viele andere noch nicht erwähnt. Die Früchtevielfalt Brasiliens ist beeindruckend und zwar nicht nur wenn einem eine Kokosnuss auf den Kopf fällt.

Wir machten Wanderungen durch den Urwald, wo wir auf die vielen Besonderheiten hingewiesen wurden.Mit dem Boot wurden wir jeweils an verschiedene Ausgangspunkte gebracht. So konnten wir auch jedesmal auf der Hin- und Rückfahrt den Fluss geniessen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit diesen Palmwedeln werden…
…die Dächer der Hütten hergestellt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

oder die Königinnen der Urwalds gekrönt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Tarzan macht’s nicht besser.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Termitenbauten

 

 

Erstaunt war ich auch darüber, dass trotz der feucht-warmen Luft die Bedingungen im Wald ganz angenehm waren. Trotz Schuhen, Socken, langen Hosen und Ärmeln war das Schwitzen nicht unangenehm. Gut, wir waren auch nicht sechs Stunden unterwegs, noch mussten wir einen schweren Rucksack tragen. Die Sonne wurde durch das Blätterdach abgeschirmt, ja es war fast dunkel. Jedenfalls konnten wir diese Ausflüge geniessen und von den interessanten Ausführungen unserer Guides profitieren. Anstrengend? Nicht wirklich, aber trotzdem mache ich hier eine Pause, insbesondere auch, weil die Webseite voll ist. Bald werde ich aber wieder aus dieser Gegend berichten, übers Kanufahren, Klettern in den Bäumen, Flüsterer etc.