Es galt nun langsam die Kanalinseln zu verlassen. Frühmorgens verlassen wir noch bei Dunkelheit, aber mit günstigem Tidenstrom Guernesey mit Ziel Roscoff, das wir am Abend erreichen. Das Anlegemanöver ist schwierig, da im Hafen starker Strom herrscht. Ebbe und Flut sind hier beträchtlich. Schaut mal den Unterschied der Pfostenhöhe hier im Hafen. Oder beim Blick in die Landschaft, wo ist es nur geblieben, das Meer? Der alte Hafen leer.
Hochwasser
Niedrigwasser
Wo bitte ist hier das Meer?
Der alte Hafen – leer!
Tatsächlich ist diese Vollmondtide speziell hoch, angeblich wegen der Tag-/Nachtgleiche. Sogar die Ausflugsschiffe müssen ihren Fahrplan ändern, weil sie nicht mehr anlegen können.
Wir indessen kämpfen mit technischen Problemen, die in solchen Situationen wichtig sind. Unser Schwert, unten am Kiel, ist es jetzt oben oder unten? Manchmal hilft Nachschauen.
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Ansonsten ist Roscoff eine schöne alte Stadt, die nicht nur vom Meer, vom Fischfang lebt. Die Stadt wird auch als Zwiebelstadt bezeichnet. Es gibt sogar ein Zwiebelhaus, geschmückt mit Zwiebelzöpfen, wie sie auch unsere Seeländer flechten, um an den Ziebelimärit zu bringen (wer hat’s erfunden…), der ja auch schon bald wieder stattfindet. Die geflochtenen Zwiebeln wurden den Seefahrern mitgegeben um dem Skorbut vorzubeugen.
Zwiebelzöpfe an den Hausfassaden
Noch lange hätten wir mit unseren Fahrrädern durch diese Stadt streifen können, die neben ihrer Rauigkeit auch milde ausstrahlt und sogar einen tropischen Garten besitzt, Golfstrom sei Dank.
Leinen los! Es zieht uns südwärts.
Unser nächstes Ziel ist die Insel Ouessant, die wir wegen des eher rauen Wetters und dem starken Tidenstrom aber nie erreichen. Wir segeln sogar rückwärts, trotz Motorhilfe, wie aus dem Plotterbild ersichtlich. Also entscheiden wir uns die Nacht durchzusegeln bis nach Loctudy. Entschädigt werden wir durch einen schönen Sonnenuntergang, einer schönen Mondnacht und vielen Begegnungen mit Delphinen.
Hinderschii-Segeln
Gute Nacht, bis bald