Am 14.10. verliessen wir in aller Herrgottsfrühe Baiona mit Ziel Póvoa de Varzim. Die Uhr zeigte schon bald neun, aber zu dieser Jahreszeit, so weit im Westen, war es noch fast dunkel. Der Zielhafen liegt aber über sechzig Seemeilen entfernt, schon weit in Portugal, so dass wir uns schon ein bisschen Sputen mussten und nicht auf die Sonne warten konnten. Die Sonne war entsprechend beleidigt und machte sich in der Folge rar. Nun so zickig wird sie wohl kaum bleiben. Der Wind war schwach und gegenan, so dass wir den Motor zu Hilfe nahmen. Auf Höhe des Grenzflusses Rio de Miño, oder portugiesisch Minho, wechselte Joël die in der Steuerbordsaling hängende spanische Gastlandflagge gegen diejenige von Portugal aus. Wir sind also wieder ein Stück weiter im Süden. Nachmittags legte der Wind doch noch etwas zu, so dass wir die restliche Strecke segeln konnten. Ja klar, bei dieser Strecke konnten wir nicht zu viel Zeit verlieren, wenn wir vor Einbruch der Nacht an unserem Ziel ankommen wollten. Gut, entsprechend der Zeitzone bleibt es abends ja auch länger hell, so dass wir abends nach sieben Uhr noch bei Tageslicht in Póvoa festmachen konnten.
Nach dem Nachtessen gingen wir zügig schlafen, denn Jöel wollte frühmorgens in Porto auf den Flieger. Tschüss und gerne ein andermal!
Unser nächstes Ziel war Porto, d.h. der in der Nähe liegende Hafen Leixoes, welchen wir am nächsten Tag ansteuerten. Es war viel Wind angesagt, wieder genau auf die Nase. Das Wetter mauserte sich aber zum Guten so dass wir uns nach dem Mittag entschieden abzulegen, um die kurze Strecke zurückzulegen. Stefan manövrierte uns geschickt zum nächsten Hafen.
Anderntags besuchten wir mit dem Taxi die schöne, wenn auch etwas heruntergekommene Stadt Porto, welche immerhin einem Getränk ihren Namen geliehen hat. Die Portwein-Kellereien befinden sich auf der gegenüberliegenden Flussseite (Vila Nova de Gaia). Noch immer liegen dort die traditionellen Schiffe (die Rabelos) vertäut, welche den Rebensaft den Douro hinunterbringen. Wir verzichteten der frühen Morgenstunde zu liebe auf eine Betriebsbesichtigung mit Degustation.
Oh, sorry Katja! Ist da möglicherweise etwas durcheinander geraten? 😉
Unten am Douro
Wir flanierten aber durch die ganze Stadt und bewunderten Kirchen, die Häuser mit ihren Tiles, d.h. Fliesen oder Kacheln verzierten Fassaden und insbesondere die Azulejos im Bahnhof.
Diese blauen (azul) Mosaikbilder erzählen meist von Krieg, vom Fischen oder der Jagd.
Müde kehrten wir am Nachmittag zu KAMA zurück. Herr Uber, so hiess der Taxifahrer, wenn ich mich nicht täusche, machte noch eine richtige Sightseeing-Tour und erklärte uns die Stadt so gut, wie ein Fremdenführer.
Kurzum entschlossen wir uns weiterzureisen. So machten wir einen Nachttörn und erreichten am Morgen Nazaré.
Diese Stadt ist vor allem unter Wellenreitern berühmt. Hier entstehen Wellen unglaublicher Höhe wahrscheinlich auf Grund eines Unterwassercanyons zusammen mit der stetig vorherrschenden Dünung. Gleichzeitig verhindert diese Schlucht eine Wellenbildung im südlichen Teil, so dass dort ein Hafen entstand, der immer angelaufen werden kann. Wie das funktioniert wird noch immer untersucht (The Portuguese Hydrographic Institute is working to understand how the waves become so huge close-inshore at the Praia do Norte). Hier besteht ein Weltrekord bei welchem mit dreissig Metern die höchste Welle (unbedingt anschauen!) gesurft wurde.
In November 2011, surfer Garrett McNamara, who resides in Hawai’i, surfed a record-breaking giant wave: 78 feet (23.8 m) from trough to crest, at Nazaré.[7] On 28 January 2013, McNamara returned to the spot and successfully surfed a wave that appeared even larger, but is awaiting an official measurement.[8] Then, on October 28, 2013, Carlos Burle surfed another wave that is currently being scrutinized as possibly the largest wave ever ridden. On that same day, female big-wave surfer Maya Gabeira experienced a near-death wipeout, but was rescued after losing consciousness. Such very high breaking waves form due to the presence of the underwater Nazaré Canyon.[9] The canyon creates constructive interference between incoming swell waves which tends to make the waves much larger. In August 2012, a freak wave killed a 5 year old British girl and her grandfather walking along Salgado Beach. (Zitat Wikipedia).
am Strand, einfach nur schön
Die Altstadt liegt oben auf dem Berg, erreichbar mit dem Funiculaire. Von dort oben hat man eine wunderbare Aussicht auf die Unterstadt, die umliegenden Berge und das Meer mit den wunderbaren, weiten Sandstränden.
Das Funi in die Oberstadt. Fribourg? Emosson? Wer hat’s erfunden?
Das Ticket zeigt symbolisch das Mosaik, wie es in allen Trottoirs zu finden ist.
Im Hintergrund die Hafeneinfahrt
Da wir keine Wellenreiter sind, haben wir am Abend die Leinen gelöst, sind nachts an der Ilha Berlenga vorbei und um das Cabo Roca nach Cascais gefahren, einem der Häfen von Lissabon, wo wir gegen Mittag eintrafen.