LA GOMERA

La Gomera

Bei Tagesanbruch lag an Steuerbord La Gomera, an Backbord zeichnete sich die Silhouette des Teide in den Morgenhimmel.

 

Der Sonnenaufgang
Der Tag ist angebrochen

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 11. September machten wir kurz vor Mittag in San Sebastian fest. Das Einklarieren verlief mit der Ulknudel des Büros problemlos.

 

 

 

 

 

 

 

Das Städtchen ist gefällig und im nahen Fährhafen ist dauernd etwas los.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Trotzdem, Margrit und Stefan wollten ankern gehen, umso mehr als sich an Gomeras Ostküste einige schöne Ankerplätze anbieten. So liefen wir an 13. wieder aus nach Chinguarime. Die Überfahrt verlief nicht ohne Zwischenfall. Zweimal hatten wir einen Fisch an der Angel, der sich als Pufferfisch präsentierte, also sich aufplusterte und sich damit als ungeniessbar darstellte. Das rettete ihnen das Leben, wurden sie doch von Stefan chirurgisch vom Haken getrennt und wieder ins Wasser zurück gegeben. Doch die Armen hatten ein Problem, so mit Luft aufgeblasen hatten sie natürlich Mühe abzutauchen. Dieses Problem kannten sie bis anhin noch nicht. Aber sie schafften es.

vorbei an schönen Ankerbuchten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die von uns ausgewählte Ankerbucht ist schön und ruhig. Hier konnten wir endlich ausgiebig baden, schnorcheln und die auf Teneriffa erstandenen SUP-Bretter brauchen und ausprobieren. Es war hier ein wenig wie Ferien. In den Höhlen der umgebenden Felswände beobachteten wir die nackten Hippies, die hier hausen, insgesamt aber unauffällig dahin vegetieren.

Das Chinguarime-Tal. In den Felswänden hausen/vegetieren die Hippies.
ob sie’s schafft?

 

klar doch!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schade, dass wir am nächsten Tag wieder zurück in den Hafen mussten. Wir haben vorgesehen ein paar Tage in der Schweiz zu verbringen. Da war eine Klassenzusammenkunft angesagt und Aisha wird sich sicher auch über unseren Besuch freuen. Wir besuchten auch die Bootsmesse in Friedrichshafen, von wo wir noch Material für KAMA* mitnehmen mussten. In der Nähe hatten wir ein Hotel gebucht, in welchem wir zusammen mit Katja einen lustigen Abend bei Pizza und Wein verbrachten. Die Pizza vom take away, den Wein von der Tankstelle, den Tisch auf dem Zimmer eigenen Balkon mit Sicht über den Bodensee, welcher auch noch eine light and sound show bot (Gewitter).

Natürlich kamen wir bald zurück. Erstens hatten wir noch immer unser Motorenproblem und sonst noch verschiedene Dinge auf dem Schiff zu erledigen. Zweitens wollten wir ja auch noch die Insel besichtigen und geniessen.

 

 

 

 

 

 

Arbeiter in Spitzenposition

 

Sturmfock vorbereiten
unter kritischem Blick

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

e schöns Gwürsch
Diesel auffüllen

 

 

 

 

 

 

 

 

Einkaufen
kontrollieren

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

flicken
richten

 

 

 

 

 

 

 

etc.

La Gomera ist die zweitkleinste Insel des Archipels. Sie ist fast kreisrund und sehr gebirgig mit tief eingeschnittenen Barrancos, die vom höchsten, zentral gelegenen Punkt, dem Alto de Garajonay, strahlenförmig zum Meer ziehen. La Gomera ist die einzige Insel des kanarischen Archipels, die in den letzten zwei Millionen Jahren keine Vulkanausbrüche erlebt hat. Sie weist daher bis heute die ursprüngliche Orografie auf, mit atemberaubend tiefen Schluchten. Mit ihrem Wasserreichtum ist sie grün und fruchtbar. Im Innern der Insel, mitten im Gebirge, liegt ein faszinierender immergrüner Wald, ein Lorbeerwald, Überbleibsel aus dem Tertiär, der aus einer grossen Vielfalt an Bäumen und andern Pflanzen gebildet wird, die dank der hohen Luftfeuchtigkeit durch Nebel und der während des ganzen Jahres konstanten Temperaturen gedeihen. Die Schattenseite – im wahrsten Sinne des Wortes – war, dass jedes Mal, wenn wir mit unserem Mietauto bei schönstem Wetter in San Sebastian losfuhren, schon bald irgendwo im Nebel und Regen steckten. Vielleicht ist das mit ein Grund, warum wir nicht gar so aktiv waren. Jedenfalls verzichteten wir darauf grössere Wanderungen zu unternehmen, obwohl Gomera ein eigentliches Wanderparadies darstellt.

Wir besuchten Hermuiga im Norden der Insel, in einem herrlich grünen Tal, das unten am Strand von Sanata Catalina endet, gelegen. Hier liegt das alte Pescante mit seinen Naturschwimmbecken, die wir aber nur vom Trockenen aus bewunderten. Heute lebt diese Ortschaft aber hauptsächlich von der Landwirtschaft, Bananen in Monokultur.

 

 

 

 

 

 

Die Passatwinde schenken dem Tal ein aussergewöhnliches Klima, welches dazu führte, dass die Gegend von einem internationalen Meteorologenkomitee und der UNO mit dem besten Klima der Welt ausgezeichnet wurde. Ja gut, Regen hatten wir hier nicht. Weiter ging es über Vallehermoso und Alajeró, am Flughafen vorbei nach Playa Santiago, im Süden der Insel.

 

Im Hafen von Playa Santiago

 

 

 

 

Hier gibt es einen Hafen, der aber vor allem den lokalen Fischern dient. Schön waren die Rochen, die dort im Hafen herumschwammen und auf die Abfälle der Fischer warteten. Oberhalb der Ortschaft besichtigten wir noch die „Allmend“ wo früher das Getreide gedroschen und zu Mehl verarbeitet wurde.

 

 

 

 

 

 

 

 

Von da fuhren wir in den Barranco de Chinguarime, der in jener Bucht endet, wo wir Tage zuvor geankert hatten. Hier trifft man überall noch auf Zeugnisse der Hippie-Kultur, die aber eher am Aussterben zu sein scheint. Geblieben ist vor allem der schlechte Ruf.

Barranco de Chinguarime

 

 

 

 

 

 

 

 

Unsere ehemalige Ankerbucht

Was ist gemeint damit?

 

Einen Tag verbrachten wir im Barranco Valle de Gran Rey. Das Tal ist richtig grün und bewirtschaftet. Die Hänge des oberen Teils des Tals, Guadá, zeichnen sich durch ihre grünen Terrassen aus, die zum üppigsten Palmenhain der Insel gehören. Von weit oben öffnet sich der Blick hinunter zum Meer, wo sich die Ortschaft Valle Gran Rey befindet. Die Stadt scheint in fester Hand der Touristen, hauptsächlich Deutsche und Engländer. Sie gilt auch als Hochburg der Hippie-Kultur, zu erleben noch immer an der Playa del Ingles.

 

 

 

 

 

 

 

 

Playa del Ingles

 

 

 

 

 

 

 

Seltene Salzwiese. Wichtiges Biotop für Zugvögel.

 

Wir besuchten auch den Parque Nacional Garajonay. Das Wetter dort oben war aber so gruusig, dass wir nicht einmal eine Foto mitbrachten. Ja, der Lorbeerwald war eindrücklich und die düstere Stimmung im Nebel und Regen auf ihre Art besonders, nur nicht fotogen.

Roque de Agando

 

 

 

 

 

 

 

Bleibt noch ein Phänomen von La Gomera zu erwähnen, die Sprache. Ja, die ist natürlich schon Spanisch. Daneben existiert aber noch die die altkanarische Pfeifsprache „El Silbo“. Diese wurde vor allem benutzt, um über die tief eingeschnittenen Barrancos hinweg zu kommunizieren. Heute wird diese Sprache wieder in den Schulen gelernt und wurde 2009 von der UNESCO als unberührbares Kulturerbe anerkannt. Auch davon haben wir kein Foto :-).

Am 24. Oktober kam auch wieder Stefan zu uns aufs Schiff. Ich holte ihn mit dem Auto am Flughafen Teneriffa Süd ab. Natürlich benutzten wir die Gelegenheit noch über die Insel zu fahren. Santa Cruz, Teide und zurück zum Fährhafen, wo wir das Auto zurückbrachten und dann nach Gomera übersetzten, wo uns Margrit erwartete.

 

Schliesslich, am 26. haben wir in Gomera ausklariert, wechselten aber nur über nach Teneriffa in den Hafen San Miguel, wo sich der Mechaniker einmal mehr unserer Maschine annahm. Und…ich glaube, er machte einen guten Job. Nach dem Einsetzen einer Diode, die offensichtlich beim Einbau vergessen ging, schnurrte unser Motor zufrieden vor sich hin.

Am Abend des 1. Novembers verliessen wir Teneriffa und die Kanaren, somit Europa und segelten in die Nacht hinein Richtung Kapverden.

Europa schwindet aus unserem Blickfeld

 

Guet Nacht!