ÜBERFAHRT
Spätabends des 31. Oktobers, Halloween, lösten wir letztmals die Leinen in Europa und richteten unseren Bug gegen die Kapverden. Die Wetterprognosen versprachen einen gäbigen Nordostwind, der uns in Richtung unseres Ziels schieben sollte. Die Navigation war simpel, einfach geradeaus. Es gibt da keine Hindernisse im Weg, die uns hätten gefährlich werden können. Lediglich der Wind variierte etwas in seiner Stärke, so dass wir mal mit, mal ohne Reff, aber immer mit Genua oder sogar Code Zero unterwegs waren.
Wir nutzten die Zeit um zu fischen, uns auszuruhen, lesen, zum Gedankenaustausch oder einfach zum Durchhängen.
Geniessen mit dem Buch von Jimmy
Die Routine wurde unterbrochen durch Fischerglück oder durch so schräge Ideen von Stefan, seine Eltern ein Mann/Frau über Bord Manöver fahren zu lassen. Das war übrigens noch interessant und lehrreich. Die Quintessenz: es darf wirklich niemand über Bord fallen. So bleiben wir nachts immer schön angeleint und passen aufeinander auf.
Gleichzeitig mit uns war die Minitransat in dieser Gegend unterwegs. Da hatten wir es doch wirklich komfortabel, verglichen mit dem einsamen, kargen Leben in diesen Nussschalen. Simi war vorne mit dabei. Einen Funkkontakt konnten wir aber nicht herstellen. Erst kurz vor den Kapverden trafen wir auf einzelne Havaristen dieser Regatta. Auch sonst trafen wir nur wenige Schiffe.
Am Morgen des 7. 11. tauchten vor unserem Bug die ersten Berge der Kapverden auf. Mit dem ersten Sonnenlicht liefen wir in die Strasse von San Antão ein.
Vorbei an der Vogelinsel steuerten wir in den Hafen von Mindelo, wo wir in der Marina nach 888sm festmachen konnten.