Die grosse Rundreise / RIVIERA NEUSEELANDS

Die Riviera Neuseelands

 

Tatsächlich, es war noch dunkel, als wir erwachten, nicht wegen des Weckers oder sonstiger unangenehmer Geräusche. Nein, es war unglaublich schöner Vogelgesang, der an unsere Ohren drang. Das Park Motel hielt sein Versprechen, wake up to Tasman Bay’s birdsong. Wir öffneten die Türen und Fenster, legten uns wieder ins Bett und mussten diesem Konzert zuhören, das erst mit Anbruch des Tages verstummte. Ein guter Moment für uns den Tag zu beginnen. Vorerst gingen wir an den Strand und machten einen tüchtigen Marsch.

 

 

 

 

 

Das prächtige Wetter konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass hinten in den Bergen noch Schnee lag, wobei wir das Baden sowieso den Kiwis überliessen.

 

 

 

 

 

In der deutschen Bäckerei bekamen wir Brot, das seinen Namen verdiente, dazu natürlich auch ein paar Süssigkeiten. Solchermassen gestärkt fuhren wir nach Kaiteriteri und Marahau, dem Eingang zum Abel Tasman National Park. Die Gegend hier ist ganz auf Tourismus ausgerichtet und in den wenigen Sommermonaten hoffnungslos überlaufen. Aktuell hielt sich der Besucheransturm in Grenzen, sei es, weil die Saison noch nicht in vollem Gang war, oder dass Covid die Leute vom Reisen abhielt. Jedenfalls gab es keine ausländischen Touristen, die sonst das Land überschwemmen. Aber alle, die hierherkommen wollen den Split Apple sehen. So auch wir.  Die Felsformation, die einem gespaltenen Apfel ähnelt, ist wirklich kurios. Wir begnügten uns mit ein paar Fotos von weitem, denn schon am nächsten Tag fahren wir mit einem Wassertaxi hinaus und sehen diesen Felsen von See her.

Das Boot wird auf dem Dorfplatz von Marahau bestiegen, wo es auf einem Anhänger steht. Ein Traktor zieht es dann zum Wasser und durch das Watt hinaus in so tiefes Wasser, bis es aufschwimmt.

Das Boot besteigt man auf dem Dorfplatz.

Das Ufer ist hier so flach, dass bei Ebbe mehrere hundert Meter gefahren werden müssen, bis man die Wasserkante erreicht.

 

 

 

 

 

Nach dem Besuch des Apfels geht es nordwärts dem Strand entlang, wo man praktisch in jeder Bucht an Land gehen kann.

 

 

 

 

 

Wir fahren vorbei an Fisherman und Adele Island, wo sich Seelöwenkolonien befinden, bis nach Anchorage.

 

 

 

 

 

Wer sieht das Seelöwenbaby?

Hier werden wir an Land gesetzt und uns allein überlassen. Das Ziel ist, hier im Abel Tasman National Park zu wandern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der gut ausgebaute Wanderweg ist einfach zu begehen, führt entlang der Küste, über Hügel von einer Bucht zur nächsten, alles durch schönsten Regenwald.

 

 

 

 

 

Cleopatras Pool

Herrliche Blicke öffnen sich auf das Meer.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir treffen auf zutrauliche Wekas, flugunfähige Hühnervögel, die ihren Speiseplan an die von Touristen hingeworfenen Leckerbissen angepasst haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei genauem Hinschauen finden wir aber auch den seltenen Kiwi.

Alles ist gut organisiert und durchdacht. Selbst die Ruhebänke sind für den Notfall gerüstet.

 

 

 

 

 

 

Was wir bisher nicht wussten, dass unsere Nachbarn aus dem Vully hier ebenfalls präsent sind und zu Namensgeber dieses Bachs geworden sind.

 

 

 

 

 

Immer wieder überquert man in einem Tal einen Bach, willkommene Abkühlung in der erstaunlich warmen Gegend. Man ist auch froh, nicht der prallen Sonne ausgesetzt zu sein.

Die Buchten tragen Namen wie Watering Cove, Cyathea Cove, Stillwell Bay oder auch Coquille Bay.

 

 

 

 

 

Buchten wie Sandfly oder Mosquito Bay haben wir gerne ausgelassen, auch wenn wir uns vorgängig mit entsprechenden Sprays ausgerüstet haben. Wir wurden von solchen Plagegeistern glücklicherweise weitgehendst verschont. Mit Angriffen in Heeresstärke durch diese blutrünstigen Viecher ist hier auf der Südinsel immer zu rechnen.

 

 

 

 

 

Apple Tree, warum auch immer.

 

Adele Island

 

 

 

 

 

 

 

Nach mehreren Stunden genussvollen Wanderns erreichten wir, schon etwas müde, wieder Marahau, wo wir unser Auto hatten. Man könnte sicher mehrere Tage in diesem Nationalpark verbringen, ohne sich zu langweilen. Das ausgedehnte Wanderwegnetz ist abwechslungsreich und erlaubt, sich seine eigenen Tagesetappen zu gestalten. Herrlich, zumindest wenn das Wetter stimmt.

 

 

 

 

 

 

Schon am nächsten Tag war das Wetter trüb und regnerisch. Wir setzten uns ins Auto, fuhren über den Takaka Hill, einen veritablen Pass, um den Nationalpark herum zur Golden Bay, wo sich ganz im Norden Cape Farewell befindet.

Die etwas öde Landschaft…
…auf dem Taraka Hill.

 

 

 

 

 

 

Die Golden Bay ist der Ort, an welchem Abel Tasman vor Anker ging, nachdem er am 13. Dezember, 1642 per Zufall als erster Europäer Neuseeland von Tasmanien herkommend, entdeckt hatte. Nach der unglücklichen Begegnung mit Maoris, die vier seiner Matrosen das Leben kostete, segelte er weiter bis zum Nordkap der Nordinsel, wo er am 6. Januar den vorgelagerten Inseln den Namen Dreikönigsinseln gab. Tasman hat nie einen Fuss auf neuseeländisches Territorium gesetzt, ist in diesem Land aber omnipräsent. Farewell Spit ist eine schmale Landzunge, die sich vom nördlichsten Punkt der Südinsel über dreissig Kilometer nach Osten ausdehnt und die Golden Bay einfasst. Das Gebiet innerhalb dieses Bereichs ist so flach, dass bei Ebbe ein sieben Kilometer breites Watt entsteht, das einerseits ein Paradies für zahlreiche Vogelarten darstellt, anderseits immer wieder eine tödliche Falle für zahlreiche Wale wird, die hier zu Dutzenden stranden. Das Vogelschutzgebiet ist schwierig zugänglich und nur unter Führung erlaubt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So konzentrieren wir uns auf eine Wanderung im Bereiche des Kaps und an der Wharariki Beach, die wegen ihrer Felsformationen und beliebtes Ziel von Fotografen ist und auch schon als Filmkulisse herhalten musste.

 

 

 

 

 

 

Der Name Old Man Range für einen Hügelzug parallel zur Küste ist nicht auf obigen Herrn zurückzuführen, sondern eher auf die ihm ähnliche Felsformation in diesem Gebirge. Hoffen wir doch!

 

Auf dem Rückweg nach Motueka gab es dann noch einen Kaffee in einem Restaurant, in welchem wir uns am Feuer wärmen konnten.